Donnerstag, 20. September 2007

Und am Abend?

Leider ist hier noch immer Winter und ab 18.30 kommt die Dämmerung über das Land am Rio de la Plata.
Da ich am Goethe Institut für das Programm verantwortlich bin, wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich auch am Programm teilnehmen sollte. Also habe ich schon zwei Klassik Konzerte im Rahmen des Brahms-Festivals erlebt, zu denen das Goethe Institut jeweils den Dirigenten bzw. die Musiker, das Trio Bamberg eingeladen hat. Eine interessante Erfahrung war, bei dem "Workshop" der Meisterklasse mit dem Violist des Bamberger Trios dabei zu sein. Nun weiß ich, dass es in der Romantik eine andere Depressivität als im Barock gab und man diese musikalisch entweder mit mehr Druck der Finger auf die Saiten oder mehr Druck auf den Bogen ausdrückt. Weiterhin ist die Musik des Barock eine ewiger Tanz... "Musik ist Liebe!"
Das Konzert mit den Philharmonikern fand in einem ehemaligen großen Kinosaal mit zwei Logen statt. Schönes Kino.
Einige Kinos in der Stadt konnten sich durch die Multiplexkinos in den "shoppings" (Einkaufszentren) nicht halten. Sie werden nun anders genutzt z.B. als Konzertsäle, auch für Rockkonzerte. Es gibt auch ein Kino, dass in eine Kirche umfunktioniert wurde. Dort wird immer lustig getanzt und gesungen und natürlich in lila gepredigt. "¡Pare de sufrir!"
In manchen alten Kinos gibts auch noch Kino zu sehen.
Wie ja einige schon wissen, ist die Cinemateca Uruguaya eine wichtige Adresse, wenn man auf der Suche nach alten Filmen ist, die man in andernen Archiven schon lange aussortiert hat.
Die Cinemateca hat auch ein gutes Kinoprogramm. So kann ich meiner Leidenschaft fröhnen.
Ich habe mir endlich "Das Leben der Anderen" angesehen. Der Film war hier ein großer Erfolg. Was man unter anderem damit erklären kann, das die Uruguayer durch ihre Vergangenheit (Militärdiktatur) einen Bezug dazu haben.
Natürlich laufen hier auch "Los Simpsons" y "Duro de Matar" ("Die Hard") aber demnächst werde ich mir wohl eher einen urugayischen Film ansehen: "El baño del papá". Er zeigt das Landleben in Uruguay. Den Vorgängerfilm "Whiskey" habe ich schon in Berlin gesehen. Er handelt vom Stadtleben in Montevideo. Als ich am ersten Tag durch die Strassen der Altstadt schlenderte, fiel mir ein, dass ich dieses Straßenbild schon in dem Film gesehen hatte.
"Whiskey" bezieht sich hier nicht auf das Getränk sondern auf "Cheese". Wenn beim Fotos machen gelächelt werden soll, sagen die Leute hier "Whiskey".
(Wer hat das jetzt ausprobiert?)

Keine Kommentare: