Mittwoch, 31. Oktober 2007

Meine erste Karte aus Berlin


Nachdem ich nun Halbzeit hatte, habe ich auch mal Post aus Berlin bekommen. Danke Stephan. Die Karte war erstaunlicherweise nur zehn Tage unterwegs.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Piriápolis und Cerro Pan de Azúcar

links der Berg, drunter der Weg

Bevor schon wieder Wochenende ist, werd ich noch schnell vom letzten berichten, was ich noch nicht gemacht habe, da ich noch auf Fotos wartete, da ich diesmal nicht mit der Digitalkamera unterwegs war.
Es ging mit dem Bus nach Piriápolis - auch nach Uruguay ist ein Hauch Griechenlands geweht. Francisco Piria war der Erfinder des Tourismus in Piriápolis und Ende des 19. Jh. begann er hier Hotels zu bauen. "Die Stadt des Piria" ist der zweitwichtigste Urlaubsort an der Kueste, nach Punta del Este - dem teuersten und exklusivsten Urlaubsortes des Kontinentes, wo die Muendung des Rio de la Plata in den Atlantik ragt... Gut, da waren wir nicht sondern eben in Piriápolis. Aber auch in Piriápolis laesst sich der Atlantik schon erahnen, da der Rio de la Plata hier schon wesentlich blauer ist, als in Montevideo (98 km entfernt). Wir waren aber nicht zum baden in Piriápolis, das Wasser ist schon noch etwas frisch, sondern um den Cerro Pan de Azúcar "Zuckerbrot" zu ersteigen. Er ist mit seine 493m der drittgroesste Berg des Landes. Bevor wir uns jedoch auf den Weg machten durchstreiften wir ersteinmal einen kleinen Zoo, der wie ein Labyrinth angelegt war und wo man hinter jeder Ecke ein neues kleines wildes Tier entdecken konnte - verschiedene Wildkatzen, Eulen, Stinktiere... Auch Carpinchos "Wasser- oder Flussschweine" gab es dort. Sie sind die groessten Nagetiere der Welt. Wenn ich mich recht erinnere, werden sie gern als Weihnachtsbraten verspeist, auch in Venezuela.
Dann gings auf zum Huegelberg. Unsere Vorstellung, dass es ein Spaziergang werden wuerde den Berg zu erwandern, zerschlug sich, als wir die ersten leichten Buschwege durchgangen waren - vor uns erhob sich eine Steinlandschaft, aehnlich eines Wasserfalls und das war der Weg. (Hab natuerlich keine Tevas dabei, da ich ja nicht wandern wollte!) Jedoch liessen wir uns nicht entmutigen und kletterten teilweise auf allen vieren den Berg hoch und auch wieder runter. Der Weg fuehrte durch Eukalyptus- und Palmenhaine und wenn man sich umsah, sah man den Rio de la Plata. Das entschaedigte fuer alle Strapazen. Nach fast 1 1/2 Stunden war der Aufstieg geschafft. Auf dem Gipfel konnte man dann in das 35m hohe Gipfelkreuz klettern und mit Blick durch die Querarme den Aussicht geniessen.

am Strand

Montag, 22. Oktober 2007

Dankeschoen

Und wenn ein neuer Post erstmal leer bleibt, findet sich sofort jemand, der einen langen Kommentar einfuegt. :-)

Freitag, 19. Oktober 2007

Nordisch Nobel

Marimbone
Der Kurator Lukas Kuehne, dem ich bei der Ausstellung "Rumbo al Ruido" geholfen habe, baut Marimbones (Marimbas) - grosse Schlaginstrumente mit Klangstaeben, aehnlich dem Prinzip der Xylophone.
Diese Marimbone werden hoechstwahrscheinlich naechstes Jahr im Rahmen einer Ausstellung nach Berlin kommen. Dann koennt ihr auch mal darauf musizieren. In seiner Werkstatt hab ich auch schon ein wenig draufhaun koennen, war aber eher zurueckhaltend. Bin ja nicht son draufhauer Typ sondern eher nordisch nobel (darauf haben wir uns geeinigt). So habe ich nur ein bisschen musiziert. Es haben jedoch schon weit bedeutendere Persoenlichkeiten als ich auf den Marimbone gespielt: Die beste Schlagzeugerin der Welt Robyn Schulkowsky und andere groessen der Musik. Mit ihnen gab es 2005 in New York eine Performance. (bei google "space and frequency rhythm lab" eingeben und schon erfahrt ihr mehr darueber.)
In der Werkstatt standen auch Rauschrohre (riesengrosse Regenmachen) von dem Kuenstler Bernd Bleffert. Die Rauschrohre waren letztes Jahr in einer Ausstellung zu sehen. Sie sind fast zwei Meter gross und die Samen darin rauschen so 15 Minuten lang durch das Rohr.
Rauschrohre

Essen II

vegetarisches Restaurant
Noch immer halte ich mich wacker mit meiner Gemueseernaehrung. Wenn ich in einem unseren "Stammrestaurants" von oben in den Wursttopf schaue, bekomme ich auch nicht wirklich Wursthunger. Man sieht dort salchichas. "Kochwuerste" von denen man sich so drei, vier bestellt und diese aufgetuermt und jeweils in einem Broetchen steckend serviert bekommt. Wenn man zu zwei ist, bekommt man dann eine sechs bis acht salchicha grosse Pyramide.Von den leckeren Steaks hier schwaermt man mir aber von allen Seiten vor. Vor allen in den grossen Restauranthallen, in denen es ein Restaurant neben dem anderen mit asados gibt - grosse Grillroste auf denen das Fleisch zubereitet wird. Fuer mich gibt es in dieses Hallen der Fleischesgelueste Paprika vom Grill mit viel Oregano und natuerlich Papas Fritas (Pommes).
links in der Mitte : Wursttopf. Der Salat auf dem Tresen mit Mohrrübe, Ei und roter Beete is meiner, die Pommes auch.



"Rumbo al Ruido" I



Am Donnerstag wurde die Ausstellung "Rumbo al Ruido", bei der ich auch geholfen habe eroeffnet. Wie schonmal erwaeht, fand diese in schon lange nicht mehr genutzten Raeumen des MAPI statt. So dass erstmal geputzt werden musste. Nun habe ich Blasen auf der Handflaeche. Habe schon lange nicht mehr so viel gewischt und auf einem alten Holzfussboden macht das auch nicht soviel Spass. Man hat den Staub, besser den Schichtstaub, auch nicht entfernen koennen, so dass wir eher die oberen Schichten mit einem nassen Lappen abgetragen haben, um die Staubaufwirbelung zu verringern. Das Dreckwasser musste dann von der 3. Etage ins Erdgeschoss gebracht werden, wo die Eimer dann wieder an einem Wasserhahn mit eher tropfendem als fliessendem Wasseranschluss gefuellt wurden. Alles sehr nervenaufreibend, wenns schnell gehen soll und einem der halbvolle Eimer wieder auskippt, wenn man ihm aus dem Waschbecken hebt, da der Eimer nicht so gut unter dem Wasserhahn durchpasst. Das alles hat mich irgendwie an meine Malerlehre erinnert.
Jedoch durfte ich auch andere Dinge erledigen. Beispielsweise die Fotos von Thomas Koehner an die Wand kleben. Was nicht unbedingt eine weniger die Nerven belastende Arbeit war. Durch den Klebergeruch verlor ich ein wenig den Boden unter den Fuessen und schwebte durch den Raum und nebenbei mussten die Fotos ueberredet werden, nicht wieder von der Wand zu fallen. Gluecklicherweise konnte ich dies auf deutsch tun.
Wie so oft, geschah natuerlich alles auf den letzten Druecker. Die Ausstellung sollte um 19.00 Uhr eroeffnet werden und um kurz vor sieben klebte ich das letzte Kuenstler- und Werksschildchen an die Wand.
Dann verzog ich mich an die Bar, schenkte Wein aus und habe mit fast jedem Gast auf die wunderbare Ausstellung angestossen. Es waren ganz schoen viele Gaeste.
Kurz vor Schluss konnte ich noch ein paar Fotos machen. Die Besonderheit bei der Ausstellungseroeffnung war, dass die Werke mit Taschenlampen und nur spaerlichem Licht angestrahlt wurden. Scheeeen.
Das war nicht nur eine tolle Idee, sondern auch ein bisschen aus der Not heraus, da die Raeume zwar teilweise ueber Strom aber nicht ueber Lampen verfuegen. Die Gaeste liefen also auch mit Taschenlampen umher, was vor allem die Kinder ziemlich toll fanden.
Auf den oberen Fotos sieht man verschiedene Geräuschinstallationen von Bernd Bleffert: einmal rieselnden Sand und einmal tropfendes Wasser.
Unten ist ein Steinpendel zu sehen. Als es dunkel war, wurde an die Steine eine Taschenlampe gebunden.

"Rumbo al Ruido" II

In der Ausstellung sind viele Werke von Bernd Bleffert zu sehen, dem es darum geht, mit den einfachsten Mitteln Toene und Geraeusche zu erzeugen. So spannte er in einem Raum von einer Seite zur anderen Gitarrensaiten, an denen man sich ausprobieren konnte.

Die Ohren spitzen!!!!

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Fußball II


Otternasen, Ozelotmilch...
Am Samstag gings wieder zum Fußball. (Werde hier noch zum Fußballfan.) Wollte es mir aber nicht entgehen lassen, mal bei einem Entscheidungsspiel für die WM dabei zu sein. Es spielten Urugay und Bolivien. Das Stadion war voller als beim letzten Spiel ("Bundesliga"), jedoch nicht ausverkauft, was vor allem an den überteuerten Eintrittspreisen lag, die gegenüber den Preisen von vor vier Jahren um fast 300 % gestiegen sind.
Der Fanblock von Bolivien bestand aus ungefähr 30 Leuten, mit Maskotchen. Sie konnten einem auch ein bißchen leid tun, nach dem Spielende aber sie spielen wohl auch nicht so gut. Heute spielt Uruguay gegen Paraguay in Paraguay, was wohl etwas schwerer werden wird für die Uruguayer. Mitte November gibt es dann wieder ein Spiel in Montevideo gegen Chile, da werden wir dabei sein.
Nach dem Spiel ging es dann in ein vegetarisches Restaurant. Eine Restaurantkette, von der es so sechs Restaurants in der Stadt gibt. War mal was anderes, aber es wird auch nicht mein Lieblingsrestaurant werden. Ich freue mich schon sehr auf den Aufenthalt in Buenos Aires (in einer Woche), da werden wir indisch essen gehen. Indische Restaurants gibt es in Montevideo leider nicht.
Am Sonntag sollte es dann eigentlich zum Pilsen Rock gehen. Ein Festival gesponsert von der Bierbrauerei Pilsen - auf dem Festival gab es erstaunlicherweise kein Bier. Das Festival wurde von 100 - 150 Tausend uruguayische Rockfans besucht.
Ich war leider nicht dabei - hatte wieder den Zustand mit "M". Ich habe mir aber die Musik im Netz angehört. Sehr rockig alles. Werde mir im November ein Konzert einer Rockband in Montevideo anhören.

Uruguay - Bolivien, Tor 4:0, Endstand 5:0


Bißchen unscharf. Das war die Aufregung.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Beim letzten Sonnenschein


Tja, beim letzten Sonnenschein saßen die drei Praktikantinnen und der Bibliothekar (eigentlich Architekt) auf dem Mitteldach der Institutes und aßen zu Mittag. (Christian, Kristina, Anni, Nina.)
Man beachte die liebevolle Deko auf dem Tisch.

Che Guevara

Da ich nicht weiß, ob dies in den deutschen Medien verbreitet wurde, erzähle ich mal, dass gestern (9.10.) der 40 Todestag von Che Guevara war. Hier konnte man davon jedenfalls in den Zeitungen lesen. Auch meine Vermieterin (Clara) und ihr baldiger Mann (Julio) haben mir davon berichtet und sagen auch, dass "Che" eine große Bedeutung in ihrer Jugend hatte.
In Montevideo gibt es auch ein Denkmal von ihm. Jedoch ziemlich weit ab von der Stadt in der Nähe des Cerro de Montevideo (Der höchste bergige Hügel von Montevideo, ihr erinnert Euch?) Man braucht aber etwas Phantasie, um ihn zu erkennen. Glücklicherweise trägt er seine Baskenmütze.
Und wo Che is, is Fidel nich weit. Von ihm ist hier auch des öfteren was in den Zeitungen zu finden.

Freitag, 5. Oktober 2007

Jazzmusik



Im Rahmen der Jazz-Tour war die Jazzband Nubox (früher Bluebox) in Montevideo. Vor 25 Jahren gründete sich das Trio Nubox, das Jazz- und "Computermusik" verband. Seit 2002 gibt es Nubox, das Trio ist nun ein Quartett, der vierte Mann ist ein DJ.
Ich durfte die Nuboxer ein wenig betreuen und es war auch geplant, dass ich bei ihren zwei Interviews im Radio übersetze. Ich hätte den deutschen Teil übernommen und Christian (Kollege vom GI, der auf den Wasserfotos zu sehen ist) den spansichen. Wie sollte es anders sein, ich bekam Migräne, so verpasste ich leider meine große Chance Radiostimme 2007 in Montevideo zu werden...
Und Christian konnte ich auch nur durch meine pysische, lächelnde und nickende Anwesenheit unterstützen. Jedoch war es interessant,"mal im Radio dabei zu sein". Es ist wirklich so, wie man es im TV immer sieht.
Am Dienstag war dann das Konzert von Nubox in einem ehemanligen Kinogebäude, in dem ich nun schon in drei verschiedenen Räumen zu drei unterschiedlichen Veranstaltungen war. (Brahmsfestival, Nubox-Konzert und mal glaubt es kaum, einem Kinofilm) Es war ein wirklich großes Kino.
Ich bin kein großer Jazz Fan aber die Musik hat mir gut gefallen, interessante Idee Jazz mit nem DJ zu verbinden. Er hatte so auch tanzbare Elemente.
Auf dem Sepia Foto ist die Vorband zu sehen: Federico Deutsch&Maverick. Sie spielen irgendwas zwischen Britpop, Alternativ und Indie, gar nich so übel.
??????

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Fussball I



Am Sonntag waren wir beim Fußball. Muss man ja mal gemacht haben, in dem Land, in dem 1930 die erste richtige Fußballweltmeisterschaft stattfand. Zwar wurde 1924 das Fußballturnier im Rahmen der Olympischen Spiele durch das Mitspielen der Uruguayer ein Weltturnier, aber es waren noch keine Weltmeisterschaften. Schon 1924 fielen die uruguayischen Spieler mit ihrer dynamischen Spielweise auf und gewannen. Bei den ersten Fußballweltmeisterschaften in ihrem Land und überhaupt siegten die Uruguayer ebenfalls, das sollte sich 1950 wiederholen.
Das Fußballspiel am Sonntag fand in dem Stadion von 1930 statt, in dem nicht soviel verändert wurde seit der Zeit, außer vielleicht die Sitze.
Da das Spiel nicht so wichtig war, war es dementsprechend nicht gut besucht. Aber die Fans hörte man schon von weitem - singen, trommeln, tralala. Es spielte Nacional Montevideo gegen Central Espanol FC. Nacional ist in der Tabelle auf dem 7. Platz und Espanol auf dem 15..Trotz dem großen Tabellenunterschied spielten die Mannschaften unentschieden 1:1.
Nacional und Penarol sind die beiden großen Fußballvereine in Montevideo. Von den 16 Fußballmanschaften der 1.Liga sind jedoch nur 3 nicht aus Montevideo. Penarol, derzeit auf Platz 6, hat aber eine größere Fangemeinde als Nacional.
Nun gut, zum Spiel. Nacional spielt grad nicht so super. Dementsprechend wechselten die Lieder der Fans von anfangs ermutigenden Liedern - "heut gewinnen wir" zu: "wenn man nochmal Meister werden will, muß man seine Eier bewegen" - oder so ähnlich. (nacional war vor zwei Jahren Meister.) Die Lieder der Fans wurden dann noch verärgerter, als Espanol das erste Tor schoß. Die Fans sangen nun Fanlieder von Penarol. Mit dem 1:1 konnten die Fans dann etwas beruhigt werden, aber sie waren weiterhin der Meinung, dass Nacional ganz schön schlecht spielen und das haben sie auch. Besonders der junge Mann auf dem Foto mit der 10 war sehr verärgert über das Spiel. Er hat aus Leibeskräften gesungen, gerufen, geschimpft und am Ende des Spiels saß er ziemlich traurig auf der Bank.
Dann waren 90 Minuten um.