Rio Parana

Nach zwei Tagen große Großstadt gönnten wir uns einen Ausflug in das Parana Delta. Wir fuhren mit der "Regionalbahn" in die Stadt Tigre. Während der Bahnfahrt wurden wir auch so richtig schön durchgerüttelt, so kennt man das in Deutschland gar nicht mehr. In Tigre setzten wir uns dann in ein "Wassertaxi" (Venedig läßt grüssen) und schipperten auf den Flüssen Lujan, Sarmiento und Capitán umher. Anfangs war ich etwas enttäuscht, da ich von einem Flußdelta eine andere Vorstellung hatte, als das was ich in Tigre vor mir sah. Es war, als ob ich in Berlin am Landwehrkanal wäre: Menschen saßen auf kurz gemähtem Rasen am Fluß, auf dem Ausflugsdampfer fuhren. Mhm, wahrscheinlich bin ich doch verwöhnt von meiner wilden Kanufahrt in Venezuela.
Aber Boot fahren macht trotzdem immer Spaß. Das Flußdelta war zwar nicht reißerisch mit vielen Tieren am Ufer, aber es war trotzdem sehr wellig, weil die Boote reichlich Fahrt drauf hatten. Hier scheint es noch keine Umweltschützer zu geben, die sich um die Uferbefestigungen sorgen. Die Befestigungen waren größtenteils auch betoniert, da die Ufer bewohnt sind. Es stehen hier viele Villen und Wochenendhäuser. Ich erfuhr im Nachhinein, dass das Delta des Parana lange das Ausflugsziel der reichen Argentinier war, die sich hier ihre Sommervilla errichten ließen. Die reichen Argentinier verbringen ihren Sommer nun in Uruguay in Punta del Este. So bauen nun auch etwas weniger bemittelte ihr Häuschen im Paranadelta. Unter anderem hat eine Österreicherin"Das Alpenhaus" aufgebaut, ein Hotel und Restaurant, in dem es deutsches Essen gibt: Spätzle, Leberwurst... Es war komisch ein Alpenhaus in Südamerika zu sehen. Aber die Ruhe kann man auch in einem Alpenhaus geniessen. (Konnte das Alpenhaus nicht fotografieren, da es zwischen vielen Bäumen stand, aber die Bootsanlegestelle habe ich festgehalten.)
Danch ging es langsam wieder zurück in den Trubel der Stadt, erst nach Tigre, wo wir noch über einen riesigen Souverniermarkt streiften und dann nach Buenos Aires.