Donnerstag, 1. November 2007

La Boca


Nach der Besichtung des Stadtzentrums mit den vielen bedeutenden Haeusern, Strassen... fuehrte uns unser Weg in das Stadtviertel La Boca. Dabei durchquerten wir auch San Telmo. Eines der ehemaligen Hafenviertel, in dem Fischer und Sklaven aber auch reiche Kaufleute und Grundbesitzer wohnten. Letztere zogen jedoch nach einer Gelbfieberepidemie 1871 in den Norden. Die Armen blieben und es kamen europaeische Einwanderer dazu. Heute ist das Viertel vor allem bei Kuenstlern und Intellektuellen beliebt.
An unserem letzten Abend zog es uns auch nach San Telmo und wir sassen draussen auf einem platanenbepflanzten(was auch sonst)Platz und konnten von weitem Tangoklaengen lauschen.
An diesem Nachmittag gingen wir doch weiter nach La Boca. Ebenfalls wie San Telmo soll man hier nicht unbedingt nachts durch die Gassen schleichen, schon gar nicht drei Blondienen aus Deutschland. So gingen wir im schoensten Sonnenschein und waehlten eine grosse Strasse, da uns das weniger gefaehrlich zu sein schien. Auch fuehlten wir uns in gewisser Weise sicher, da alle 100m zwei Polizisten an der Strasse standen und wir gingen davon aus, dass sie sich durchsagen wuerden: "Hier sind eben drei chicas vorbeigekommen, pass mal auf, wo sie langgehen." Nachdem wir schon 20 Minuten gelaufen waren, hielt neben uns ein Polizeiauto an und wollte wissen, wo wir hin wollen und warum wir denn hier langgehen, wir sollen machen, dass wir auf die andere Strassenseite kommen und schnell zum Flussufer laufen, da es auf dieser Strassenseite bzw. in den Strassen dahinter sehr gefaehrlich sei und wir mit Pistoln ueberfallen werden koennten. Wir ueberquerten die Strasse und gingen rasch zum Fluss, der nicht mehr weit war. Dort erwarteten uns dann hinter der naechsten Ecke viele Touristen, Souvenierstaende, Kneipen. Es war wie eine andere Welt nach der vorher fast unbelebten Strasse, in Bezug auf Menschen und auch Geschaefte.
Links hinter der grossen Strasse, wo wir keinesfalls hingehen sollten, wurde in einer Kneipe der Calle Necochea der Tango erfunden. Die Uruguayer haben da eine andere Theorie.

Das Stadtviertel La Boca liegt an der Muendung des Flusses Riachuelo, einer der dreckigsten Fluesse der Welt. Dies war zu riechen und auch am nicht fliessenden Wasser sehr gut zu erkennen. Ueber den Fluss fuehrt eine Stahlbruecke, die eines der Wahrzeichen der Stadt ist.
Bekannter sind wahrscheinlich die bunten Haeuser in diesem Viertel, warum auch wir diesen langen und gefaehrlichen Weg auf uns genommen hatten. Die Haeuser wurden aufgrund von Baumaterialmangel aus abgewrackten Schiffen gebaut und mit buntem Schiffslack angestrichen.
Nachdem wir das bunte Treiben genossen hatten, bis wir nichts buntes mehr sehen wollten, nahmen wir fuer den Rueckweg einen Bus und labten uns am Abend an dezent in safran und curry gefaerbtem Essen. (Wir waren endlich bei einem Inder essen!!!)



1 Kommentar:

Stephox hat gesagt…

WOW - tolle Fotos, wie schön farbig es da ist und der blaue Himmel passt auch super zu den Farben der Häuser.