Donnerstag, 1. November 2007

Buenos Aires II


Am naechsten Morgen ging es auf einem kleinen Umweg durch die Stadt zum Fruehstuecken in ein schoenes Cafe. Der Umweg fuehrte uns durch die beiden Einkaufsstrassen zur Avenida 9 de Julio, der angeblich breitesten Prachtstrasse der Welt. Wir haben mal gezaehlt, an der Stelle, an der wir sie ueberquert haben, war sie 17 spurig. Von Pracht war aber nicht viel zu sehen bzw. "nur" ein 67,5 m hoher Obelisk, der am 25.Mai 1936 zur Feier des 400. Jahrestages der Gruendung von Buenos Aires errichtet wurde. An dieser Stelle wurde 1812 erstmals die argentinische Flagge gehisst. Kurze Zeit danach fand man den Obelisken nicht mehr so gut und es wurde sein Abriss beschlossen - er steht aber noch. (Montevideo hat auch einen Obelisken, der ist nicht ganz so gross.)
Nach dem Fruehstueck, das aus drei kleine Croissant und einem Milchkaffee bestand (davon ernaehrten wir uns jeden Morgen) gings weiter auf der Avenida de Mayo (1880-1892). Sie verbindet den Regierungspalast und das Kongressgebaeude und ist eine wirkliche Prachtstrasse: von Platanen gesaeumt, mit bronzierten Strassenlaternen, an denen jeweils zwei bunte Blumentoepfe ihren Platz finden. Auch die Haeuser sind ne wahre Pracht. Die Strasse hatte Anfang des 20.Jh. den Ruf als "Paris Suedamerikas".
Der Kongresspalast (1906) an einem Ende der Strasse hat Aehnlichkeit mit dem Kapitol von Washington. In der Naehe des Palastes steht ein Nachguss von Rodins "Der Denker" und auch ein Monolith, der Kilometerstein: 0, von dem alle Entfernungen von Argentinien gemessen werden.

Wir massen erstmal unseren Weg zum Praesidentenpalast und schlenderten unter den schattenspenden Platanen an alten schoenen Cafes vorbei. Dann standen wir vor der Kathedrale und wir gingen hinein, es war nicht meine Idee!! Es gibt viele Mondsichelmadonnen hier. Schon waren wir wieder draussen. (kurz zur Kathedrale: Sie wurde 1791 vollendet, die Vorgaengerbauten sind alle eingestuerzt, und steht im politischen Zentrum der Stadt. Dies zeigt die enge Verbindung von Kirche und Staat in Argentinien. Bis 1994 musste der Staatspraesident Katholik sein.)
Vor der Kathedrale befindet sich die Plaza de Mayo, das historische Zentrum von Buenos Aires. Hier gruendete Juan Garay 1580 eine Siedlung. Es war bereist die Zweite Seidlungsgruendung. Die erste erfolgte 1536 jedoch konnte diese sich nicht halten. Sie war die Gruendung einer Expedition, jedoch war man zu spaet angekommen, um noch Getreide anzupflanzen. So wurden die Indianer gezwungen die "Siedler" mit Nahrung zu versorgen. Die Indianer wehrten sich, die Siedler flohen und 1541 wurde Puerto Nuestra Señora Santa Maria de Buen Aire (Buenos Aires) vollstaendig von den Indianern verwuestet. Die zweite Gruendung ueberlebte vor allem durch den Schmuggel, den man am Ufer des Rio de la Plata betrieb. 1776 wurde Buenos Aires zur Hauptstadt des Vizekoenigreiches Rio de la Plata...
... Der Plaza de Mayo ist auch durch das auftreten einer Menschenrechtsgruppe bekannt. Den Madres de la Plaza de Mayo. Muetter, die in der Hochphase der Militaerdiktatur das verschwinden ihrer Kinder und Ehegatten anprangern. Sie demonstrieren noch heute jeden Donnerstag um 15.30 Uhr.
Auch der Praesidentenpalast steht hier Casa Rosada (Rosafarbenes Haus). Die Farbe soll die Einheit Argentiniens verdeutlichen. Weiss und rosa waren die Farben der ehemals verfeindeten Lager. Der Praesident Sarmiento mischte die Farben zusammen und liess das Haus streichen.






Keine Kommentare: